Forschungsprojekt

SONAR: Solidarität organisieren in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz

Das Forschungsprojekt untersucht gewerkschaftliches und nachbarschaftliches Organizing als Mittel der Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus. Der Ansatz wurde als Strategie der beteiligungs- und konfliktorientierten Aktivierung von Machtressourcen in strukturierten sozialen Gruppen entwickelt. Herausgefordert ist der Organizing-Ansatz durch rechte Ressentiments, die in diesen Gruppen ebenfalls Wirkung entfalten. 

Mithilfe von Methoden der rekonstruktiven Sozialforschung (qualitative Interviews, Ethnografie und aktivistische Forschung) soll SONAR rekonstruieren, wie Teile der organisierten Beschäftigten und Mieter:innen ihre prekäre Arbeits- und/oder Wohnsituation unter Rückgriff auf Alltagsrassismus und rechten Populismus deuten. Im Gegenzug gehen wir der These nach, dass die in Arbeits- oder Mietkämpfen erlebte Solidarität und kollektive Wirksamkeit rechte Denk- und Handlungsformen schwächen oder sogar auflösen können.

Arbeitswelt und Nachbarschaft

Arbeitswelt und Nachbarschaft sind zwei soziale Felder, in denen zentrale gesellschaftliche Auseinandersetzungen um Teilhabe, Demokratie und Zusammenhalt stattfinden. Diese werden in den Blick genommen und bezüglich ihrer Beziehungen betrachtet. Nachdem sie lange als verschiedene Sphären der Produktion und Reproduktion verstanden wurden, ist ihre Trennung aktuell mehr denn je zu hinterfragen. 

Neben diesem sozialtheoretischen Erkenntnisinteresse zielt das Projekt auf anwendbare Ergebnisse ab, etwa auf Bildungsmaterialien für den Erfahrungstransfer zwischen beiden Praxisfeldern. Die geplante Forschung arbeitet damit die gesellschaftspolitisch zentrale Rolle von gewerkschaftlicher und wohnungspolitischer Interessenvertretung bei der Stärkung der Demokratie heraus. 

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