Mit der Late Summer School „Methodologie rassismuskritischer Forschung“, die letztes Jahr erstmalig durchgeführt wurde und nunmehr regelmäßig an einem ersten Wochenende im Dezember durchgeführt werden wird, wird ein Rahmen geschaffen, in dem entlang der Auseinandersetzung mit eigenen empirischen Studien methodische und methodologische Fragen der Rassismusforschung bzw. der rassismuskritischen Forschung in einer eher sondierenden und dialogischen Form möglich ist.
Unterschiedliche Elemente kennzeichnen die Late Summer School: Arbeit in Interpretationswerkstätten an empirischem Material aus der Rassismusforschung, Impulse von externen Referent:innen, selbstorganisierte Arbeit. Ein thematischer Schwerpunkt der Late Summer School 2023 liegt darauf, die politische Dimension rassismuskritischer Forschung aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und zu diskutieren.
Zwei Facetten dieser politischen Dimension seien hier angesprochen: Rassismuskritische Forschung wird erstens positiv wie negativ beeinflusst von (Förder-)Praktiken der Akteur:innen der Politik, begibt sich deshalb vielleicht auch in bestimmte Abhängigkeiten und Distanzen.
Rassismuskritische Forschung weist zweitens insofern eine konstitutive politische Dimension auf, als sie hegemoniale (Zugehörigkeits-)Ordnungen, die maßgeblich regulieren, wie Ressourcen materiell, rechtlich und symbolisch verteilt werden, kritisch zum Thema macht und dadurch zumindest implizit und indirekt für eine andere politische Ordnung eintritt, in der rassialisierende Schemata der Menschenunterscheidung weniger Macht zukommt.
Beide Facetten sollen im Rahmen der LSS im Sinne wissenschaftlicher Selbstreflexion zum Thema werden.