Die Eröffnungsrede wurde von Prof. Dr. William A. Darity (Duke University) gehalten, einem renommierten Ökonomen, der für seine wissenschaftlichen Beiträge zur Ökonomie der Ungleichheit und Schichtung bekannt ist. Seine Forschungsschwerpunkte sind rassische Ungleichheiten, Arbeitsökonomie und öffentliche Politik. Seine Arbeiten wurden in renommierten Wirtschaftsmagazinen veröffentlicht, darunter die American Economic Review. Professor Darity ist außerdem zu einer bedeutende Stimme für eine gerechte Wirtschaftspolitik in den USA geworden. In jüngerer Zeit hat er sich unter anderem für wirtschaftliche Entschädigungen für die Nachkommen versklavter Menschen in den Vereinigten Staaten eingesetzt. Für diese Arbeit hat er wiederholt mit der Schriftstellerin, Folkloristin, Museumsberaterin und Dozentin Kirsten Mullen zusammengearbeitet, die ebenfalls an der Konferenz teilnehmen wird.
Die zweite Konferenz des Wissensnetzwerks Rassismusforschung (WinRa) wurde gemeinsam von den Universitäten Bayreuth (Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie) und Mannheim (Lehrstuhl für Vergleichende Soziologie) organisiert. Sie fand vom 23. bis 25. Oktober an der Universität Bayreuth statt. Die Konferenz mit dem Titel „Behind the Data: Quantitative Approaches in Interdisciplinary Racism Research” (Hinter den Daten: Quantitative Ansätze in der interdisziplinären Rassismusforschung) brachte eine Reihe von Wissenschaftlern, darunter auch Nachwuchswissenschaftler, aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, die unterschiedliche theoretische Rahmenkonzepte und methodische Ansätze in der Rassismusforschung vertreten. Mit Schwerpunkt auf empirischen Methoden wurden auf der Veranstaltung quantitative Ansätze zur Untersuchung von Rassismus in Bereichen wie Wirtschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaft, Psychologie, Gesundheitsforschung, Geografie und Medienwissenschaft vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen auch Forscher teil, die sich die jüngsten Fortschritte im Bereich Big Data und maschinelles Lernen zunutze machen, einem Bereich, der in der kritischen theoretischen und qualitativen Forschung zum Rassismus nach wie vor unterschätzt wird.